Pressmitteilung vom 5. Mai 2023 | Stefanie Sandmeier
Gewöhnlich steht Sachin Belvadi als Cricket-Coach des Frauen-Bundesligisten TV Käfertal an der Seitenlinie. Für die Weltmeisterschaft der Faustballer in Mannheim im Juli hat sich der 37-Jährige als Volunteer gemeldet. Er möchte die Nationalmannschaft seines Heimatlandes Indien betreuen und den TVK bei der Organisation unterstützen. Ehrenamtliche Helfer können sich in allen Bereichen einbringen. Über die Nachricht, dass Indien Teilnehmerland an der Faustball-Weltmeisterschaft ist, hat sich Sachin Belvadi riesig gefreut. Dass er Sportler aus seinem Heimatland – und noch dazu – unweit seines Heimatvereins TV Käfertal hautnah erleben darf, ist für ihn etwas Außergewöhnliches. „Das erlebt man nicht alle Tage. Für mich wird das eine besondere Zeit, weil ich auch zum ersten Mal bei einer Faustball-Weltmeisterschaft sein werde“, fiebert der 37-Jährige dem Großereignis entgegen. Belvadi gehört zu den ehrenamtlichen Volunteers, die den Fans, Besuchern und Teams aus aller Welt während der Titelkämpfe vom 22. bis 29. Juli in Mannheim mit Rat und Tat zur Seite stehen möchten. „Ich bin stolz und finde es wahnsinnig toll, dass meine Landsleute mit einem Team vertreten sein werden“, sagt Belvadi, der sich als Teambetreuer um die indische Mannschaft kümmern wird. „Je nachdem, woher die Spieler kommen, ist selbst die Kommunikation auf Englisch manchmal schwierig. Ich spreche die Sprache und kenne die Kultur. Es hilft den Leuten sicher, wenn sie in einem fremden Land eine Kontaktperson haben, mit der sie sich austauschen können.“ Dass Sachin Belvadi für gewöhnlich nichts mit der Sportart Faustball zu tun hat, weder als Spieler noch als Trainer, hielt den Gründer der Cricket-Abteilung im TV Käfertal nicht davon ab, sich als freiwilliger Helfer zu melden. Ganz im Gegenteil: „Die Sportart Faustball begeistert mich, und ich freue mich, dass unser Verein in die WM-Organisation involviert ist. Wir wollen gemeinsam eine gute Veranstaltung auf die Beine stellen. Und ich will meinen Beitrag dazu leisten“, erklärt Belvadi seine Motivation. Der Inder lebt seit 17 Jahren in Deutschland, vier Jahre davon in der Rhein-Neckar-Region. 2006 hatte es ihn beruflich nach Hamburg verschlagen, wo er 13 Jahre als Projektmanager für Airbus arbeitete und im Zuge eines Jobwechsels nach Mannheim kam. Sportlich ist er beim TV Käfertal heimisch geworden, wo er erfolgreich die Cricket-Abteilung ins Leben rief. Der Vorstand um den Vorsitzenden Jörg Trinemeier und Klaus Ulrich seien von Anfang an von seiner Idee begeistert gewesen und hätten dem Projekt eine Chance gegeben, betont Belvadi, der mit seiner in Deutschland vergleichsweise „exotischen“ Sportart Cricket den Käfertaler Verein bereichert. Inzwischen spielen dort Männer (Regionalliga), Frauen (Bundesliga) und ein Nachwuchsteam, rund 60 Mitglieder führt die Abteilung. Belvadi steht als Coach des Bundesligateams und darüber hinaus sogar der U15-Nationalmannschaft an der Seitenlinie. Seit 2019 ist er zudem Präsident des Baden-Württembergischen Cricket-Verbandes und treibt die Entwicklung der traditionsreichen Sportart aus England in Deutschland voran. Dass er seinem Club über die Abteilungsgrenzen hinaus bei der Weltmeisterschaft hilft, ist für ihn selbstverständlich. Auch Cricket-Abteilungsleiter Santosh Laddipelly ist dabei. „Ich finde es in der heutigen Zeit wichtig, dass sich Menschen engagieren. Wir im TVK helfen uns gegenseitig, das leben wir im Verein.“ Für Belvadi wird die WM der zweite Volunteer-Einsatz im Dienst der Faustballer. Seinen ersten Kontakt mit der Sportart hatte er bei einem Turnier im Februar 2020. „Ich habe zwar selbst keine Zeit zu spielen, aber es macht mir Spaß dabei, zu sein. Ehrenamtliche Arbeit für den Sport ist wichtig – zumal es immer schwieriger wird, Menschen dafür zu begeistern.“ Rund 220 Volunteers, insbesondere aus dem Umkreis von Mannheim, aber auch aus dem Raum Stuttgart, der Schweiz und sogar Brasilien und Kanada haben bereits ihre Bereitschaft zur Unterstützung erklärt. Nun soll das Team noch breiter aufgestellt werden. Von der Betreuung der teilnehmenden Teams, über die Unterstützung des Spielablaufs, bis hin zur Verpflegung von Spielern und Zuschauern oder der Mitarbeit im Marketing – es gibt viel zu tun. „Ganz egal, ob jemand an allen WM-Tagen Zeit hat oder nur an einem Vor- oder Nachmittag zur Verfügung steht oder uns mit einer Spende für das Kuchenbuffet hilft. Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützen und sich seinen Interessen entsprechend einbringen möchte“, erklärt Jan-Frederic Trinemeier. Der Faustballer vom TV Käfertal ist Mitglied des WM-Organisationskomitees und zeichnet sich mit einem Team von vier Personen für die Belange der Volunteers verantwortlich. Er verspricht: Es warten spannende Aufgaben und unvergessliche Erfahrungen auf die freiwilligen Helfer*innen. „Ich sehe das als gute Chance, mitzubekommen und von anderen zu lernen wie eine solche Organisation funktioniert. Ich kann für meine Sportart Cricket und zukünftige Großveranstaltungen sicher vieles mitnehmen“, ist Belvadi sicher. Vergangene Faustball-Veranstaltungen haben bereits gezeigt, wie gut die Stimmung unter den Volunteers während der Weltmeisterschaft werden kann – und wie viel Spaß die Arbeit macht. Mit der Akkreditierung ist die kostenfreie Anreise mit dem ÖPNV möglich. Am Einsatztag erhalten Volunteers zudem freien Eintritt, Verzehrgutscheine und das WM-Volunteer-Outfit. Besonders fleißige Helfer laden wir zu den Final-Spielen in die SAP-Arena ein: Ab fünf geleisteten Schichten gibt‘s ein Wochenend-Ticket für den Volunteer-Block. „Unser Ziel ist es, die Weltmeisterschaft gemeinsam mit den Volunteers zu einer ganz besonderen werden zu lassen“, blickt Jan-Frederic Trinemeier gespannt Richtung Juli. Anmeldungen sind bis unmittelbar vor dem WM-Start möglich. Auch Sachin Belvadi freut sich schon, dass es in wenigen Wochen endlich los geht. Wem er die Daumen drückt? „Da schlagen definitiv zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich fiebere ich mit meinem Heimatland mit, aber ich bin seit 2006 in Deutschland. Ich kenne die Käfertaler schon lange und unterstütze sie. Außerdem bin ich ein Fan von Nick Trinemeier“, entgegnet Belvadi mit einem Augenzwinkern. „Ich hoffe, dass er bei der WM dabei ist und bin gespannt auf die Finalspiele in der SAP Arena. Das wird ein Erlebnis.“
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