Abenteuer Deutsche Meisterschaft – TVK nimmt erstmals mit U12 teil und belegt 14. Platz
Als Badischer Vizemeister hatte sich die U12-Mannschaft des Turnverein 1880 Käfertal e. V. nicht direkt für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert und musste lange als potenzielles Nachrückerteam um einen Startplatz bangen. Als dann aber endlich Klarheit herrschte, war die Freude um so größer, am 13.-14.04.2024 in Leipzig erstmalig an einer U12-DM teilnehmen zu dürfen.
Bereits am Freitag, 12.04., machten sich Philip, Justus, Jermaine, Arne, Mika, Anton, Leon und T. W. samt Trainerin Iris und Trainer Karsten auf den Weg nach Leipzig — im Schlepptau motivierte Fans, eine Menge Proviant und gute Laune. Nach einer recht entspannten Fahrt und einem gemütlichen Abendessen herrschte schnell die nötige Bettschwere. Die positive Aufgeregtheit trieb das Team am nächsten Morgen allerdings schon recht früh an den Frühstückstisch — was sich im Nachhinein aber als sinnvoll erwies, da mit dem TVK noch mindestens vier weitere Mannschaften in derselben Unterkunft untergebracht waren. Danach machten sich alle bei bestem Wetter zu Fuß auf den Weg in die Egidius-Braun-Sportschule. Die optimalen Begebenheiten vor Ort ließen die ein oder andere Kinnlade herunterfallen: Auf insgesamt sechs Feldern konnten in einer Halle sowohl die 18 weiblichen als auch 20 männlichen Teams zeitgleich spielen. Ein siebtes Feld konnte sogar parallel zum Einspielen genutzt werden. Nach der offiziellen Begrüßung hatten die Jungs erst einmal zwei Durchgänge Zeit, sowohl die Halle als auch die anderen Teams unter die Lupe zu nehmen und die großartige Atmosphäre aufzusaugen. Bekannte bzw. benachbarte Teams wie Bretten, Oppau und Pfungstadt wurden lautstark angefeuert.
In der Gruppe D traf der TVK dann zunächst auf den SV Kubschütz. Die Mannheimer mit Philip, Anton, Arne und Mika fanden gleich gut ins Spiel und konnten stets eine Führung von 1-2 Punkten halten. Einige Eigenfehler und ein guter Angriff des Gegners sorgten für Spannung und Nervosität bei den Fans. Zuletzt hatte aber der TVK die Nase vorn und sicherte sich den ersten Satz knapp mit 11:9. Im zweiten Satz konnte das Team die eben gezeigte Leistung leider nicht abrufen, schnell fand man sich vier Punkte im Rückstand. Die ein oder andere zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung gegen die Mannheimer trug zudem dazu bei, nicht so richtig ins Rollen zu kommen. Ein paar Eigenfehler von Kubschütz und gezielte Bälle der Käfertaler ließen diese wieder rankommen. Zwar reichte es nicht für den Satzgewinn — dieser ging mit 7:11 an die Sachsen —, da aber in der Vorrunde lediglich auf zwei Sätze gespielt wird, ging das gesamte Spiel unentschieden aus.
Die Spielpausen konnten sich die Kinder auf dem Außengelände vertreiben: Ein Kleinfeld und eine Spielestation sorgten für Abwechslung und Ausgleich an der frischen Luft. Auf dem weitläufigen Gelände der Sportschule konnte man sich auch gut die Beine vertreten und beim Fußball- oder Tennistraining zusehen. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt.
Das zweite Gruppenspiel bestritt der TVK gegen den TSV Lola. In der Start-Vier standen Jermaine, Mika, Arne und Anton. Ehe sie sich versahen, lagen die Jungs aufgrund von Eigenfehlern 0:3 hinten. Nachdem sie aufgewacht waren und langsam ins Spiel gefunden hatten, kämpften sie sich heran und kurze Zeit später stand es schon nur noch 6:7. Diesen für den TVK ungünstigen Zeitpunkt nutzten die Norddeutschen für eine Auszeit, aus der sie fokussiert zurückkamen und den Satz deutlich mit 6:11 für sich entschieden. Das konnte auch ein Wechsel im Angriff — Justus kam für Jermaine und rückte in die Abwehr, Anton ging auf den Zweitschlag — nicht verhindern. Der zweite Satz startete etwas ruhiger, die Käfertaler gingen sogar in Führung. Diese konnte leider nicht lange gehalten werden. Iris und Karsten wechselten folglich erneut: Philip rückte auf den Erstschlag, Mika auf den Zweitschlag — aber auch das brachte nicht das erhoffte Ergebnis. Im ganzen Spiel deutlich zu viele Eigenfehler im Angriff und im Zuspiel nicht die sonst gewohnte Stabilität ließen den Gegner davonziehen. Lola zeigte sich insgesamt konstanter und abgeklärter, sodass Käfertal auch den zweiten Satz mit 7:11 abgeben musste.
Als nächstes stand das Fast-Nachbarschaftsduell gegen den TSV Pfungstadt an. Justus, Anton, Mika und Arne starteten ruhiger in diese Partie. Abwechslungsreiche Angaben des TVK machten den Hessen Druck. Aber Pfungstadts viele kurze Bälle und mindestens so gute Angaben nach außen auf die Vorderleute brachten die Mannheimer in Bedrängnis, sodass sich Pfungstadt eine komfortable Führung und schließlich den Satzgewinn sicherte (6:11). Dieser dringend benötigte Weckruf ließ den TVK im zweiten Satz konstanter spielen. Es kam zu spannenden Ballwechseln und Pfungstadt konnte nicht mehr so häufig mit seinen kurzen Bällen punkten. Käfertal hatte nach einer Umstellung von Abwehr und Angriff am Ende diese unangenehmen gegnerischen Angaben besser im Griff und konnte endlich dem Spiel mit tollen Rettungsaktionen und gut herausgespielten Bällen seinen Stempel aufdrücken: Satzgewinn mit 12:10. Dieser war für die Moral des Teams sehr wichtig, entsprechend groß war die Freude bei den Mannheimern.
Im vierten und letzten Gruppenspiel wartete der erwartungsgemäß starke Ahlhorner SV auf die Mannschaft vom TVK. Den Käfertalern standen vier großgewachsene Jungs gegenüber, die ordentlich Druck in den Angriff brachten. Das, eine stabile Abwehr und ein gutes Auge brachten den Ahlhornern schnell den Sieg im ersten Satz ein (6:11). Anton, Arne, Justus und Mika konnten sich aber nichts vorwerfen: Die teilweise zahlreichen Eigenfehler aus den vorausgegangenen Spielen konnten vermieden werden. Ahlhorn stellte im zweiten Satz sein Team um, was eine kurzzeitige Führung Käfertals begünstigte. Insgesamt sahen die Fans einen spannenden Satz auf Augenhöhe, in dem der TVK sein ganzes Können zeigte. Als Ahlhorn seine Chancen auf einen klaren Satzgewinn schwinden sah, stellte das Team erneut um. Aber das zeigte nicht den gewünschten Erfolg, Käfertal sicherte sich in einer Zitterpartie mit 15:14 den zweiten Durchgang und sorgte für den einzigen Satzverlust des späteren Vizemeisters an diesem Tag.
Nach drei Unentschieden und einer Niederlage der Käfertaler bescherte schließlich Pfungstadt mit einem Sieg gegen Lola dem TVK noch Platz 4 in der Gruppe D. In der anschließenden sogenannten Trostrunde standen die Jungs dem TSV Bachfeld gegenüber, seines Zeichens Fünfter der Gruppe A. Das Team mit Jermaine, Mika, Anton und Arne zeigte in seinem letzten Spiel des Tages eine rundum gelungene Leistung. Mit der jetzt abgelieferten Stabilität, Ruhe, dem besseren Zuspiel und noch mehr Druck bei deutlich weniger Eigenfehlern hätten sie auch in den anderen Spielen durchaus den ein oder anderen Satz mehr gewinnen können. Die Spieler kommunizierten gut und hatten den richtigen Blick für gezielte Bälle. Das klare Ergebnis von 11:3, 11:5 war somit wohl verdient und sorgte für einen positiven Tagesabschluss.
Am zweiten Turniertag standen noch zwei Spiele für den TVK auf dem Plan. Um sich für das Spiel um Platz 13 zu qualifizieren, ging es gegen den MTV Rosenheim, dem man morgens noch beim Frühstück im Hotel begegnet war. Mika, Arne, Anton und Jermaine starteten zunächst ruhig in die Partie und konnten einen kleinen Vorsprung von 1-2 Punkten rausspielen. Dann schlich sich aber Nervosität in den Abschluss und auch in der Abwehr machte sich Unsicherheit breit, sodass die Bayern in Führung gingen. Die Käfertaler erzielten aber immer wieder den Ausgleich. Am Ende behielten die Mannheimer die Nerven und entschieden den Satz mit 12:10 für sich. Der zweite Satz begann deutlich unruhiger, dieses Mal schwächelte die Abwehr etwas. Zusätzlich brachte eine kurze Unterbrechung, weil dem Schiedsrichter der dritte Ball des TVK fehlte, die Jungs aus dem Tritt. Diese fingen sich aber wieder und kamen auf 4:4 ran. Mit einer stabilisierten Abwehr und gezielten Bällen im Angriff schafften es die Käfertaler, sich auf 9:7 abzusetzen und schließlich auch den zweiten Satz und damit das Spiel für sich zu entscheiden (11:8).
Im seinem finalen DM-Spiel um Platz 13 traf der TVK erneut auf den TSV Lola. Man hoffte, sich für die Niederlage des Vortages revanchieren zu können. Danach sah es im ersten Satz auch aus: Mit jedem Ballwechsel fanden Jermaine, Anton, Arne und Mika besser ins Spiel und kämpften sich nach einem 6:8-Rückstand wieder heran und gingen mit 9:8 in Führung. Zwei Eigenfehler auf beiden Seiten sorgten für Spannung, bevor Käfertal mit 11:9 den Sack zu machte. Auch im zweiten Satz geriet der TVK immer wieder zwei Punkte ins Hintertreffen, zeigte sich insgesamt aber sicherer und selbstbewusster als in der gestrigen Partie. Allerdings hielten die Norddeutschen nicht nur in der Abwehr dicht, sondern machten auch im Angriff wichtige Punkte. Iris und Karsten wechselten Philip für Jermaine ein, aber das brachte leider auch nicht die erhoffte Kehrtwende, sodass der zweite Satz an Lola ging (8:11).Der dritte Satz begann aus TVK-Sicht äußerst unkonzentriert, sodass das Trainergespann bei 0:3 eine Auszeit nahm. Jermaine und Justus kamen für Anton und Philip, Arne und Mika spielten weiter. Bei zwischenzeitlich vier Punkten Rückstand (2:6) nutzten die Mannheimer den Seitenwechsel für eine erneute Umstellung: Jermaine, Philip, Anton und Arne schafften es sogar, wieder auf zwei Punkte ranzukommen. Nachdem sie aber erneut weiter zurückfielen, kam Mika bei 4:8 wieder für Philip. Eigenfehler seitens des TSV und Punkte seitens der Kurpfälzer ließen den Rückstand bis auf einen Punkt schmelzen (9:10). Leider gelang es dem TVK weder in der Vorrunde noch in diesem Platzierungsspiel, sich durchzusetzen, sodass der 13. Platz an Lola ging (9:11). Nach kurzer Enttäuschung stellte sich aber schnell die Freude über Platz 14 ein.
Alles in allem zeigte das Team eine sehr gute Leistung an diesem Wochenende, auch wenn es auf allen Positionen in dieser Saison bereits das ein oder andere Mal noch etwas mehr glänzen konnte. Man darf nicht vergessen, dass es für die teilweise noch sehr junge Mannschaft das erste große Turnier war, bei dem man nicht nur auf völlig unbekannte Teams traf und wertvolle Spielerfahrung sammelte, sondern sich auch auf ungewohnte Umstände wie eine zeitweise extrem laute Geräuschkulisse einstellen musste. Respekt an dieser Stelle auch an die beiden Reservespieler T. W. und Leon, die stets das gesamte Team unterstützten und wie alle anderen mit Feuereifer dabei waren. Die restlichen Spiele, insbesondere das Finale des späteren Deutschen Meisters TV Stammheim gegen den Ahlhorner SV, konnten die TVKler dann entspannt verfolgen. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden die jungen Käfertaler dann noch einmal lautstark von ihren mitgereisten Familien bejubelt.
Vielen lieben Dank an Iris und Karsten für die gesamte und gelungene Organisation dieses Wochenendes und ihren unermüdlichen Einsatz für das Team. Auch der Ausrichter SC DHfK Leipzig machte einen klasse Job — man merkte, dass er schon häufiger Veranstaltungen in dieser Größenordnung organisiert hatte.
Insgesamt war die DM ein besonderes Erlebnis, das den Jungs und allen Beteiligten hoffentlich noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank für diese Erfahrung.
Foto: Uwe Spille